Kleinblütiges Franzosenkraut (Galinsoga parviflora) , Asteraceae (Korbblütengewächse)
Das Franzosenkraut wird auch Knopfkraut genannt. Beide Namen sind eng mit Napoleon verbunden. Zur Zeit Napoleons trat diese Pflanze ihren Siegeszug über ganz Europa an. Die Blüten des Krautes erinnern auch an die Knöpfe der Uniformen der französischen Soldaten, vielleicht stammt die Bezeichnung Knopfkraut davon.
Botanisches:
Neben dem kleinblütigen Knopfkraut gibt es bei uns noch das Behaarte oder auch Zottige Knopfkraut (Galinsoga ciliata). Dieses weist oben am Stängel eine abstehende Behaarung auf. Der Blütenaufbau verrät die Zugehörigkeit zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Die Blüten bestehen aus Körbchen mit vier oder fünf weißen Zungenblüten, die fast so groß sind wie der Korb der gelben Röhrenblüten. Bei beiden Arten bestehen die Blütenköpfchen aus einigen wenigen weißen Zungenblüten und zahlreichen gelben Röhrenblüten.
Das Kraut gehört zu den Neophyten. Das sind Pflanzen die nach der Entdeckung Nordamerikas (1492) in Regionen verschleppt wurden, in denen sie ursprünglich nicht vorkamen. Mittlerweile besiedelt das Knopfkraut die ganze Welt. Die Heimat dieser beiden bei uns eingewanderten Korbblütler liegt zwischen Mexiko und Chile. Als Tropenpflanzen sind sie frostempfindlich. Sie sterben in den Wintermonaten ab und treiben im Frühjahr aus den Samen neu aus. In Unkrautfluren und Gärten, auf Äckern und Schuttplätzen haben sie sich bei uns einen Platz erobert. Sie können große Bestände ausbilden und damit zu Konkurrenten unserer heimischen Garten- und Wildpflanzen werden. Das Kraut setzt schon nach kurzer Zeit massenhaft Samen an. Wird das Kraut ausgerissen, so wurzelt es sich bei feuchtem Wetter schnell wieder ein. Bei trockenem Wetter aber kommen auch unterentwickelte Samen noch zur Reife. Die ersten Blüten zeigen sich im Mai. Eine einzige Pflanze kann bis zu 100 000 Samen hervorbringen- Die Pflanze kann sich selbst bestäuben und ist damit nicht auf Insekten angewiesen. So können drei Generationen im Jahr austreiben. Da die Samen auch 10 Jahre im Boden überleben können, um dann bei günstigen Wetterverhältnissen zu keimen, ist das Franzosenkraut extrem widerstandsfähig. Von Vielen wird das Franzosenkraut deshalb als Unkraut gehasst.
Da die Pflanze frostempfindlich ist, verschwindet sie mit dem ersten Frost.
Wesen der Pflanze:
Das Knopfkraut ist ein Überlebenskünstler. Die Pflanze ist zäh und übersteht alle Widrigkeiten. Dieses unscheinbare Pflänzchen kann uns Kraft und Energie geben um auch schwierige Zeiten zu überstehen.
Inhaltsstoffe und Heilwirkung:
Viel Kalium, Calcium, Eisen, Magnesium, Phosphor, Vitamin A, C, sehr viel Mangan. Mangan spielt eine wichtige Rolle im Stoffwechsel. In der Homöopathie wird die Pflanze gegen grippale Infekte eingesetzt.
Das Knopfkraut ist bei uns neu, deshalb gibt es keine volksmedizinische Anwendung. Es soll blutreinigend und blutdrucksenkend wirken. Aus Südamerika wird berichtet dass der Tee aus Blättern und Blüten zur Linderung von Magenbeschwerden, Leberschmerzen und Infektionen von Magen und Darm eingesetzt wird. Auch gegen Krebs soll es verwendet werden.
Küche:
Ärgern sie sich nicht über das Franzosenkraut, sondern kosten sie es! Von Mai bis Oktober wird die ganze Pflanze (ausgenommen zähe Stängel) in der Küche verwendet. Für Spinat, Eintöpfe, Gemüse, Kräutersuppen ist das Knopfkraut ideal. Zarte Triebe sind roh eine tolle Salatgrundlage. Es schmeckt wie Schnittsalat. Da die Blütenköpfchen in Abständen nacheinander erblühen, sieht man sie über einen langen Zeitraum in Blüte stehen. Zum Ernten kneift man immer die oberen vier Blätter ab. Dann erwischt man auch die schönen kleinen Blüten. Nebenbei regt man das Kraut an, neue Blätter auszutreiben und vergrößert so die Ernte.
Ein leckeres Rezept für den Herbst:
Pesto mit Franzosenkraut und
Mangold
Zutaten:
Ca. 50 g Franzosenkraut, 50 g Mangold, ca. 200ml Olivenöl, 50 g geröstete Sonnenblumenkerne, 50 g geriebener Parmesan, Knoblauch, getrockneter Chili,
schwarzer Pfeffer a. d. Mühle, Meersalz
Zubereitung :
Das Franzosenkraut und den Mangold waschen, trocknen und in feine Streifen schneiden.
Parmesan, Sonnenblumenkerne, Knoblauch und Chili im Mixer/Mörser zerkleinern, bis eine gleichmäßige Masse entstanden ist, dann das
Olivenöl, Pfeffer und Salz hinzufügen, zum Schluss das Franzosenkraut und den Mangold dazugeben und kurz durchmischen. Eventuell mit Pfeffer und Salz nochmal nachwürzen. Das Pesto in Twist - Off - Gläser einfüllen und luftdicht verschließen. Ca. 3 - 6 Monate haltbar, nach jedem Entnehmen mit Olivenöl versiegeln und kühl aufbewahren.
Tipp: Schmeckt zu Nudeln, Pellkartoffeln und als Brotaufstrich!.