"Sankt Petrus hol drei Gundelreben und laß sie durch deinen Mund schweben, so wird dein Mund gesund werden." Volksspruch

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Gundermann

Mit Gründonnerstagssuppe!

Gundermann (Glechoma hederacea)

Die Gundelrebe/der Gundermann ist eine alte Heilpflanze. Sie gehört zur Familie der Lippenblütengewächse (Lamiaceae). Der Name «hederacea» kommt aus dem Lateinischen und bedeutet «efeuartig», was sich auf ihre Blattform bezieht; Volkstümliche Namen: Gundkraut, Blauhuder, Bundräbli, Erdefeu, Zieckelskräutlein.

Verwendete Pflanzenteile:

Kraut (Stängel, Blüten und Blätter), zur Blütezeit Mai – Juni.

 

Inhaltsstoffe und Heilwirkungen:

Die Pflanze enthält ätherische Öle, Saponine (Seifenstoffe), Gerb- und Bitterstoffe und viel Vitamin C. Die Saponine und die ätherischen Öle lösen den Schleim in den Atemwegen. Das bislang nicht näher erforschte Glechomin ist ein Bitterstoff, der die Verdauungssäfte anregt sowie Herz und Leber stärkt. Die in der Gundelrebe enthaltenen Gerbstoffe haben die Fähigkeit wundes, schlecht heilendes und auch eiterndes Gewebe wieder zu straffen und zu festigen. Die Gerbstoffe der Lamiaceen besitzen zudem antivirale und antibiotische Eigenschaften und entlasten somit den Stoffwechsel bei Infekten aller Art.

 

Wie erkenne ich die Gundelrebe:

Die Pflanze ist in Europa weit verbreitet und sehr häufig. Die ungewöhnlich angenehm aromatisch-würzig riechende Gundelrebe breitet sich mit ihren immergrünen kriechenden Ausläufern (bis zu einen Meter lang) am Boden aus und siedelt sich gerne unter Hecken, an Zäunen, Wegrändern, auf feuchten Wiesen, lichten Wäldern und alten Mauern an. Die Gundelrebe hat vierkantige Stengel. Die Blätter stehen sich gegenüber, das Netz von Blattadern tritt stark hervor. Die blauvioletten Blüten stehen in den Blattachseln und haben eine Ober- und eine Unterlippe. Die Unterlippe ist dunkel punktiert.

 

Wesen der Pflanze:

Die Gundelrebe wirkt körperlich und seelisch ausgleichend. Leib und Seele wärmend. Grün - blaue Himmelskraft.

 

Anwendung in der Heilkunde:

Ein Tee aus Blättern und Blüten wirkt im Frühjahr besonders stoffwechselanregend, schleimlösend und positiv auf die Luftwege, auf die Leber- und den Magen- Darmtrakt.

Den Tee (1 Teelöffel Blüten und Blätter auf eine Tasse Wasser) trinkt man bei Bronchitis, Magenschleimhautentzündung, bei Leber- und Nierenschwäche. Auch bei Menstruationsstörungen sollte frau drei oder vier Tage lang Gundelrebentee trinken. Als Vorrat für den Winter trocknet man die Pflanze mitsamt den Blüten. Äußerlich wendet man die Pflanze bei schlecht heilenden Wunden, Zahnschmerzen und Gicht an. Dafür kocht man 10 g Blätter auf einen halben Liter Wasser und macht damit Umschläge. Als Badezusatz kann man diese Mischung bei Ausschlägen, Ekzemen und Gicht verwenden.

Wundöl

Frische, saubere Gundelrebenblätter (von Mai bis Juni) sammeln. Ein Schraubglas locker füllen und dann die Blätter fest auf ein Drittel des Volumens zusammen pressen und an einen hellen, sonnigen und warmen Ort stellen. Nach einigen Tagen hat sich am Glasboden eine helle Flüssigkeit angesammelt - diese vorsichtig absieben und in einer dunklen Glasflasche an einem kühlen Ort aufbewahren.

Bei Bedarf, Watte mit dem Öl tränken und eitrige, schlecht heilende Wunden mehrmals täglich damit bestreichen.

 

Geschichtliches und Mythologie

Schon die heilige Hildegard von Bingen empfahl das Gundermann-Kraut heiß aufzukochen und dann bei Ohrentzündungen oder auch bei Ohrensausen warm in ein Tuch gehüllt auf das entsprechende Ohr aufzulegen.

Der Name "Steinumwickler" kommt wohl daher, daß der Gundermann bei allerlei Steinleiden hilft, so z.B. bei Leberleiden, Nierenleiden und Blasenleiden. Zudem löst der Gundermann auch die Harnsäure.

Die Gundelrebe zählte neben Ehrenpreis, Hauswurz und Wegerich zu den «Gundkräutern», die haupsächlich bei eitrigen Wunden, Geschwüren oder Auswurf angewendet wurden. Der Name «Gund», bedeutet nach germanischem Sprachgebrauch Eiter, giftiges Sekret, Beule, faulige Flüssigkeit, Gift oder Wundjauche. Im Volksmund wird Glechoma hederacea deshalb auch als der «Herr des Eiters» bezeichnet. Nach altem Brauch war die Gundelrebe (Glechoma hederacea) Hauptbestandteil einer kräftigen Kräutersuppe am Gründonnerstag - also am Tag vor Karfreitag. Neun grüne frische Frühjahrskräuter mussten es sein.

Kühe bekamen das Kraut mit Salz und Hafer vermischt gegen angehexte Krankheiten und Infektionen verabreicht. Der verbreitete Glaube an den Milchzauber ist darauf zurückzuführen, dass die Pflanze als erstes Grün im Frühjahr ein wertvolles Futter ist, das die Milchbildung fördert. Vorbeugend gegen bösen Zauber wurde den Kühen nach dem ersten Frühjahrs-Austrieb auf die Weiden die Milch durch einen Gundelrebenkranz gemolken. Dieses Ritual sollte dazu beitragen, dass die Kühe stets gesunde Milch abgaben. Eine Vielzahl von Milch-Zaubersprüchen haben sich bis in die Neuzeit hinein erhalten. War das Euter verhext, so sprach man folgende Worte: «Kuh, da geb ich dir die Gundelreben, dass du mir die Milch wollst wieder geben!». Bei den Germanen galten Heilpflanzen, die in Milch aufgekocht waren als besonders wirksam, diese Ansicht ist bis in unsere Zeit hinein von der Volksheilkunde übernommen worden. Heute weiss man, dass die ätherischen Öle der Gundelrebe sich sehr gut in Fett oder Milch lösen und dadurch eine verbesserte Wirkung bei Schnupfen und Bronchitis besitzen.

Von der Vergangenheit der Gundelrebe als Bierkraut zeugen alte Namen wie Gartenhopfen und Erdhopfen. Lange bevor der Hopfen zum Bierbrauen verwendet wurde nutzte man die Gundelrebe. Erst mit dem Reinheitsgebot von 1516 verschwand die Gundelrebe aus dem Bier.

Achtung:

Da Bestandteile der Gundelrebe, das Glechomin, für Pferde tödlich sein kann, darf Gundelrebenkraut hier nicht eingesetzt oder verfüttert werden.

Anbau im Garten:

Die Gundelrebe braucht durchlässigen Boden mit eher geringem Nährstoffgehalt. Die Aussaat erfolgt im Herbst; Stecklinge macht man im Sommer. Die Pflanze muß regelmäßig gegossen werden. Wenig düngen.

Verwendung in der Küche:

Junge Blättchen kann man das ganze Jahr als Würzkraut allein verwenden oder mit anderen Kräutern mischen, z. B. in Suppen, Soßen, Salaten, Süßspeisen, Getränken, essbaren Dekorationen.Bitte nur in kleinen Mengen verwenden. Das Kraut ist sehr intensiv!

Rezepte:

Kräutertrunk:

Für 4 Personen

1 Handvoll Wiesenkräuter

z. B. Brennnessel, Giersch, Löwenzahn, Gundelrebe und Vogelmiere

2 Äpfel, 4 Orangen, 500 ml Buttermilch, Honig nach Bedarf.

Zubereitung:

Die Kräuter kurz waschen, trocknen und grob zerkleinern.

Die Äpfel waschen, zerteilen und das Kerngehäuse entfernen. Orangen auspressen. Kräuter zusammen mit dem Orangensaft und den Apfelspalten mit dem Mixer pürieren.

Die Buttermilch dazugeben, nochmals kurz aufschäumen und mit Honig süßen. Sofort servieren. Die Gläser können Sie mit Gundelrebenblättern und Blüten und Blättern garnieren.

Wildkräuter Dip

2 weiche Avocados pürieren, 1 Zitrone, 1 Joghurt, 2 Handvoll fein geschnittene Kräuter (z. B. Sauerampfer, Gundermann, Spitzwegerich, Schafgarbe) und 1 zerdrückte Knoblauchzehe hinzufügen und untermischen. Mit Blüten dekorieren.

9-Kräuter-Suppe

Diese 9-Kräuter-Suppe wird auch Gründonnerstagssuppe genannt. Traditionell wird sie in der Woche vor Ostern zubereitet. Die zu diesem Zeitpunkt frisch ausgetriebenen Kräuter regen den gesamten Stoffwechsel an und beleben und beschwingen!

Es gibt unterschiedliche Varianten der Zubereitung und der Wildkräuterauswahl.

Eine Variante:

Man nimmt die ersten 9 (essbaren) Kräuter, die man findet, wenn man hinaus in die Naturgeht und bereitet daraus eine Suppe zu.

Eine andere:

Man sammelt 9 verschiedene Kräuter, von denen man weiß, dass diese Kräuter eine vitalisierende und entschlackende Wirkung haben. Es sollten jedoch immer 9 Kräuter sein. Denn die 9 ist eine alte germanische magische Zahl.

Rezept für 4 Personen:

600 Gramm Kartoffeln mehlig, 1 Zwiebel gewürfelt, 2 Knoblauchzehen gepresst, 1 LiterGemüsebrühe, 100 ml Sahne, 2 Eigelb, 3 EL Petersilie gehackt, 2 EL Butter, Muskatnuss frisch gerieben, Salz, Pfeffer, Kräutersalz.

Zubereitung:

• Kartoffeln schälen, waschen und würfeln.

• In einem Suppentopf die Butter erhitzen und die Zwiebel darin glasig dünsten. Zum Schluß den Knoblauch kurz mit dünsten.

• Die gewürfelten Kartoffeln dazu geben und kurz mit andünsten.

• Mit Gemüsebrühe ablöschen und in etwa 20 Minuten garen.

• Anschließend mit dem Pürierstab fein pürieren.

• Alle Kräuter unterziehen und gut aufkochen lassen.

• Eigelbe mit der Sahne vermischen und in die Suppe geben. Sehr stark erhitzen aber nicht mehr aufkochen lassen.

• Die Suppe mit Muskat, Salz und Pfeffer abschmecken. Mit etwas Petersilie bestreut servieren.

Guten Appetit! 

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